DIE GESCHICHTE
Der Rennstall Asterblüte hat eine lange Geschichte und man muss bis ins Jahr 1952 zurück, denn in diesem Jahr wurden die Stallungen eröffnet. Nachdem die traditionsreichen Schlenderhaner Stallungen in Hoppegarten geschlossen werden mussten, hatte Waldemar von Oppenheim den Stall Asterblüte 1952 für seine Galopper auf der Kölner Rennbahn neu errichten lassen. Der neue Stall wurde damals gelobt und das großzügige Gebäude mit der breiten Boxengasse war besonders komfortabel und zeitgemäß. Inzwischen ist es selbst, ebenso wie die berühmte Namensgeberin, ein Stück Galoppsportgeschichte geworden. Aber wer ist denn diese Namensgeberin “Asterblüte”.
Die Familie Oppenheim hat seinerseits den Stall nach der Ausnahmestute des Gestüts Schlenderhans benannt. Asterblüte war ein herausragendes Rennpferd, denn die Stute gewann das Deutsche Derby, die Diana, das Schwarzgold Rennen (1000 Guineas) und die Union im selben Jahr. Man bezeichnet sie auch als die Wunderstute. Die Namensgebung war visionär, denn Asterblüte war nicht nur ein herrausragendes Rennpferd, sondern sie wurde zudem zur Stammutter der ausgezeichneten Schlenderhaner A-Linie, die heute die globale Vollblutzucht geradezu dominiert. So entstammen hier unteranderem die l’Arc de Triomphe Sieger Urban Sea, Torquator Tassor und Ace Impact, sowie die überragenden Deckhengste Galileo und Sea the Star.
1959 gründete dann die Familie Oppenheim zusammen mit Ferdinand Leisten die Stallgemeinschaft Asterblüte. Sie konnten dadurch den bis dahin für Ferdinand Leisten aktiven Privattrainer und
aus Dresden stammenden Heinz Jentzsch für sich gewinnen. Die Gründung einer Stallgemeinschaft war damals ein für Deutschland geradezu innovatives Modell. Heinz Jentzsch wurde Angestellter der
Gemeinschaft und konnte sich somit stets auf das Training der Rennpferde fokussieren. Alle anderen organisatorischen Tätigkeiten wurden im Hintergrund für den gesamten Stall gemanaged.
Die Stallgemeinschaft Asterblüte stand zur damaligen Zeit nur einer begrenzten Gruppe an Besitzern offen. Diese mussten alle bei der Aufnahme neuer Mitglieder zustimmen. Zu diesen gehörten das
Gestüt Schlenderhan, Gestüt Schalottenhof, später die Gestüte Bona, Ittlingen und Fährhof, sowie die Besitzer Friedrick B. Rösch, Heinz W. Müller, Gestüt Sibylle, Margot Eskens & Karl-Heinz
Münchow und die Familie Krüger.
Zur Stallgemeinschaft Asterblüte zu gehören war damals etwas ganz besonderes.
STALL ASTERBLÜTE HEUTE
Im Winter 1997/1998 übergab der große Heinz Jentzsch die Asterblüte Stallungen dem jungen Peter Schiergen. Peter trat damals in sehr große Fussstapfen, denn Heinz Jentzsch ist bis heute der erfolgreichste deutsche Trainer mit insgesamt 4029 Siegen und acht Siegen im Derby! Am 7. März 1998 sattelte Peter mit Tertullian in Düsseldorf seinen ersten Sieger, um am Ende des Jahres 2002 erstmals als Champion der Trainer geehrt zu werden. Gruppe I - Triumphe konnten in Deutschland, England und Italien gefeiert werden. Somit war Peter Schiergen bereits vier Jahre später definitv im Stall Asterblüte angekommen.
In der Geschichte vom Rennstall Asterblüte findet man aber noch eine weitere besondere
Person, die den deutschen Rennsport enorm geprägt hat - Hein Bollow. Mit Hein Bollow hat
Peter Schiergen eine Vertrauensperson gewonnen, die nicht nur ausgesprochen eng mit Heinz Jentzsch war, sondern zugleich auch der Jockey der Namensgeberin Asterblüte.
Die Stallungen wurden dann 2008/2009 von der Asterblüte GmbH zu einem beeindruckend
modernen Trainingszentrum umgebaut. Der “alte” Asterblüte Stall blieb aber erhalten und bildet nun einen interessanten Kontrast. Ebenso blieb die Struktur des Stalles als Stallgemeinschaft
erhalten und wird nun von den vier Gesellschaftern, Gestüt Brümmerhof, Gestüt Ebbesloh, Gestüt Ittlingen und Stiftung Gestüt Fährhof geführt.
Heute ist der Asterblüte Stall einer der modernsten und technisch weit fortgeschrittensten Rennställe Deutschlands. So soll es den Pferden an nichts fehlen und man investiert immer wieder in
Neues.